Rosacea
Themenübersicht Demodex Milben / Haarbalgmilben und Rosacea
- Demodex Milben und Rosacea
- Wie können Demodex Milben eine Rosacea auslösen?
- Was sind Demodex Milben, auch Haarbalgmilben genannt, und wie sehen sie aus?
- Wann und wie werden Demodex Milben übertragen?
- Welche Beschwerden treten bei übermäßigem Befall mit Haarbalgmilben auf?
- Was sind Risikofaktoren für einen starken Befall mit Demodex Milben?
- Wie wird eine Demodikose diagnostiziert?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Demodikose?
- Kann einem Befall mit Demodex Milben durch „bessere Hygiene“ vorgebeugt werden?
- Fazit: Was sollte man über Haarbalgmilben und ihre Auswirkungen auf die Haut wissen?
Demodex Milben und Rosacea
Erfahre alles rundum die kleinen Bewohner im Gesicht des Menschen.
Unser Gesicht ist der Spiegel unserer Seele, heißt es oft. Doch Betroffene von Rosacea sehen in ihrem Gesicht meist die typischen Symptome wie Rötungen und Schuppungen, was das seelische Wohlbefinden stark belastet. Eine mögliche Ursache für die Entstehung einer Rosacea sind Demodex Milben (auch Haarbalgmilben genannt), die auf der Haut leben und bei einer Überbesiedlung unliebsame Hautprobleme verursachen können. Hier erfährst Du, was es mit den Milben auf sich hat, wie sie Rosacea auslösen und welche Maßnahmen dagegen helfen können.
Wie können Demodex Milben eine Rosacea auslösen?
Zusammenhang zwischen Demodex-Milben und Rosacea
Es gibt seit Langem deutliche Hinweise darauf, dass Demodex Milben bei der Entstehung von Rosacea eine wichtige Rolle spielen können. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Rosacea im Durchschnitt eine höhere Anzahl an Demodexmilben aufweisen als gesunde Personen [1, 2], 3, [4]. Zwar kommen bei allen Erwachsenen die Milben in den Talgdrüsenfollikeln des Gesichtes vor, jedoch treten sie bei Rosacea-Patienten vermehrt auf. Schon 1993 wurde in Irland von dem Forscherteam um Elizabeth Bonnar der Zusammenhang der Populationsdichte von Haarbalgmilben und Rosacea gezeigt. In der durchgeführten Studie [4] wurden Proben von der Gesichtshaut von 42 Rosacea-Patienten und 42 Kontrollpersonen ohne Rosacea genommen und die Milben gezählt. Es zeigte sich, dass Patienten mit Rosazea im Durchschnitt eine 5-fach höhere Anzahl an Demodex Milben aufwiesen als die Kontrollpersonen, insbesondere auf den Wangen. Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass die vermehrten Milben zur Auslösung von Rosazea-Beschwerden beitragen können [4], auch wenn andere Faktoren wie genetische Veranlagung, Umweltfaktoren, Stress und Ernährung ebenfalls bei der Entstehung von Rosacea bedeutsam sind. Andere Untersuchungen haben die gefundenen Studienergebnisse bestätigt. So fanden beispielsweise Forton et al. heraus, dass die durchschnittliche Dichte von Demodex Milben bei gesunden Menschen 0,7 Milben pro cm2 und bei Rosacea-Patienten 10,8 Milben pro cm2 beträgt [5].
Das Wissenschaftlerteam um Alexey Kubanov bestätigte mit eigenen Studienergebnissen [6] die bereits von anderen Forschern wie Turgut Erdemir aufgestellte Hypothese, dass die Demodex Milben den Schweregrad von Rosacea beeinflussen und zum Fortschreiten des pathologischen Prozesses beitragen. Darüber hinaus wiesen sie nach, dass die Milbendichte in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung zunimmt.
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Ein Artikel von von Dominik Golenhofen, erschienen in Naturheilkunde Journal 11/2017.
Mechanismen der Demodex Milben, welche die Entstehung von Rosacea fördern
Ein Befall mit Demodex Milben kann erfahrungsgemäß auf zwei verschiedene Arten zu typischen Beschwerden bei Rosacea führen. Zum einen kann der Patient allergisch auf die Milben oder auf deren Exkremente reagieren, was zu einer Entzündungsreaktion mit Schwellung, Rötung und Pickelbildung führen kann. Bei schweren Ausprägungen können sogar Abszesse entstehen. Zum anderen kann eine hohe Dichte an Haarbalgmilben allein durch ihre Anwesenheit zu Beschwerden führen, indem sie die Poren verstopfen oder die Hautporen durch die Scheren des Gebisses verletzen und dadurch das Entzündungsgeschehen auslösen. Sehr wahrscheinlich begünstigen eine gestörte Hautbarriere und ein geschwächtes Immunsystem die Vermehrung der Milben.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit Demodexmilben automatisch allergische Reaktionen oder Entzündungen entwickeln. Die genauen Mechanismen, wie Demodex Milben zu Rosacea-Symptomen führen, sind noch Gegenstand von Forschungsarbeiten und Diskussionen unter Experten.
Laut den irischen Forschern Lacey et al. können aus dem Verdauungstrakt abgestorbener Milben bakterielle Eiweiße freigesetzt werden, die eine Entzündungsreaktion auf der Haut von Rosacea-Patienten auslösen [7]. So zeigte eine Studie von den US-amerikanischen Wissenschaftlern Li et al. [8] einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Befall der Augen mit Demodex Milben, Rosacea im Gesicht und der Immunreaktion auf das milbenverwandte Bakterium Oleronius und dessen Eiweiße. Vermutlich dienen die Haarbalgmilben als mögliche „Transporter“, die Bakterien wie Bacillus Oleronius über die Haut schleusen und damit eine Rosacea verursachen können.
Nur gegen die Bakterien vorzugehen ist nicht genug, um die Symptome der Rosacea effektiv anzugehen. Die Demodexmilbe – als der „Transporter“ – muss ebenfalls bekämpft werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine Reduzierung der Milbenpopulation auf ein für die Haut verträgliches Maß dazu beiträgt, auch die Bakterien loszuwerden und zu einer gesunden Haut verhilft. Ganz ohne Antibiotika gegen die Bakterien.
Was sind Demodex Milben, auch Haarbalgmilben genannt, und wie sehen sie aus?
- Definition und Beschreibung von Demodex-Milben
- Lebenszyklus der Haarbalgmilben
- Wo leben Demodex Milben?
Demodex Milben, auch bekannt als Haarbalgmilben, wurden erstmals 1841 beim Menschen entdeckt. Sie leben hauptsächlich in den Haarfollikeln und Talgdrüsen der menschlichen Haut. Es gibt zwei Arten von Demodex-Milben: Demodex folliculorum und Demodex brevis, die beide mit dem Auge nicht zu sehen sind und nur unter einem Mikroskop sichtbar gemacht werden können. Diese winzigen Hautbewohner haben acht Beine und ein Gebiss mit Zangen am Kopf. Der Körper von Demodex folliculorum ist etwas länger, wodurch sich die beiden Arten unter dem Mikroskop gut unterscheiden lassen.
Die Demodex Milben ernähren sich von Talg und Hautzellen und vermehren sich durch Eierlegen. Die Entwicklung vom Ei zur ausgewachsenen Milbe durchläuft einen Zyklus von zehn bis zwölf Tagen, der die Stadien der Larve, (Proto-)Nymphe und schließlich die erwachsene Milbe umfasst. Diese hat dann in der Regel eine Lebensspanne von mehreren Wochen. Haarbalgmilben sind nachts aktiver als am Tag, um vermutlich Licht zu vermeiden. Sie können die Haarfollikel verlassen und sich langsam auf der Haut fortbewegen mit einer Geschwindigkeit von 8-16 mm pro Stunde.
Beispiel #1 – 1/2
Demodex folliculorum
Beispiel #1 – 2/2
Demodex folliculorum
Beispiel #2 – 1/2
Demodex brevis
Beispiel #2 – 2/2
Demodex folliculorum
Bildquelle: Rosacea Kompetenzzentrum (rosacea.si)
Wann und wie werden Demodex Milben übertragen?
Demodex Milben kommen normalerweise nicht auf der Haut von Neugeborenen vor, sondern werden durch engen Körperkontakt nach der Geburt übertragen. Bei Kleinkindern werden sie selten gefunden, die Besiedlung der Haut findet in der Pubertät statt, wenn der Talggehalt der Haut ansteigt. Diese Haarbalgmilben sind in der Haut aller menschlichen Ethnien und in allen geografischen Gebieten zu finden. Sie können nicht außerhalb des Wirts überleben und werden durch direkten Kontakt (über Haare, Augenbrauen und Talgdrüsen an der Nase) übertragen sowie durch Staub. Infizierte Menschen ohne sichtbare Anzeichen können die Demodexmilben auf andere Menschen übertragen. Wenn eine Person infiziert ist, können Monate oder sogar Jahre vergehen, bis die Anzeichen und Symptome einer Infektion sichtbar werden. Gelegentliche Kreuzinfektionen zwischen Menschen und Tieren wurden berichtet, sind aber eher selten.
Welche Beschwerden treten bei übermäßigem Befall mit Haarbalgmilben auf?
Haarbalgmilben sind im Laufe unseres modernen Lebensstils zu natürlichen Bewohnern der menschlichen Haut geworden und verursachen in der Regel keine Probleme. Allerdings kann eine übermäßige Vermehrung der Milben zu einer Erkrankung namens Demodikose führen, die durch Symptome wie Juckreiz, Entzündungen, Haarausfall, Rötungen, Schuppungen, Verhornungen und sichtbaren Blutgefäßen gekennzeichnet ist. In einigen Fällen kann es auch zu eitrigen Pusteln, Knötchen und knotigen Narben kommen. Primär sind das Gesicht – teilweise auch auf der Brust- und Rückenbereich – betroffen, da sich dort die spezifischen Talgdrüsen befinden, die von Haarbalgmilben besiedelt werden können.
Die Ausprägung der Hautprobleme im Zusammenhang mit Demodex Milben variiert von Person zu Person und reicht von völliger Beschwerdefreiheit bis hin zu schweren Hauterkrankungen wie Rosacea, wobei nicht alle Menschen mit Demodex-Milbenbefall automatisch an Rosacea erkranken. Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren wie individuelle Veranlagung, Immunreaktionen, Entgleisungen des Hormon- und Nervensystems, Stress, körperliche Anstrengung, Sonneneinstrahlung, scharfe Speisen und Alkohol die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Rosacea-Symptomen erhöhen. Aus Patientenerfahrungen weiß man, dass Demodex brevis schlimmere Hautprobleme verursachen kann als Demodex folliculorum. In einigen Fällen kann auch eine Co-Infektion mit diesen beiden Arten auftreten, was eine besonders schwere Form von Rosacea auslösen kann.
Der Befall mir Haarbalgmilben tritt häufig auch im Bereich des Augenlids auf, was unter normalen Umständen jedoch keine Beschwerden verursacht. Bei dieser Sonderform der Rosacea (sog. okuläre Rosacea) kann es zu Augenreizungen, Juckreiz, Sehbeschwerden und Trockenheit kommen.
Lesetipp zum Thema
Neben den Demodex Milben zählt auch der Darm zu den möglichen Ursachen von Rosacea.
Was sind Risikofaktoren für einen starken Befall mit Demodex Milben?
Die Ursachen für einen Befall mit Haarbalgmilben sind vielfältig und können durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu zählen möglicherweise:
- Emotionale Belastungen und Stress
- Wärme, Feuchtigkeit, Sonne und Wind
- Fieber
- bestimmte Getränke wie Alkohol, Kaffee oder Tee
- heiße und scharfe Speisen wie Chili oder Curry
- Irritationen durch Parfüm, Aftershave, Peeling-Produkte oder Seife
- Nasennebenhöhlen- und allergische Erkrankungen
- Bestimmte Medikamente wie Amiodaron, Prostaglandine und Sympathikomimetika
Insbesondere die langfristige Anwendung von topischen Steroiden (wie Cortisonpräparaten) kann zu einer Verschlimmerung des Demodex-Milbenbefalls führen. Dies wurde in mehreren Studien gezeigt. Die immunsystemunterdrückende Wirkung von Steroiden kann die Parasitendichte erhöhen und somit das Gedeihen der Demodex Milben fördern.
Bei einer Infektion der Haut mit Haarbalgmilben spricht man auch von einer Demodikose.
Wie wird eine Demodikose diagnostiziert?
Die Diagnose von Demodex Milben ist leider nicht einfach, da es kein spezifisches Verfahren gibt, das sie eindeutig ausschließen kann. Biopsien und Hautgeschabsel erwiesen sich in der Vergangenheit als ungeeignet. Vielmehr muss der Talg selbst untersucht werden. Die Milben sind nur nachts und bei Dunkelheit auf der Haut aktiv.
In Studien wurden verschiedene Diagnoseverfahren untersucht, um herauszufinden, welche davon geeignet sind. Dabei kam heraus, dass die Kombination aus konfokaler Laserscanmikroskopie und der mikroskopischen Untersuchung des Talges noch am ehesten zufriedenstellend war. Jedoch ist die mikroskopische Untersuchung des Hauttalges keine definitive Diagnosemethode, aber bei ausreichender Erfahrung des Untersuchenden sehr treffsicher. Sie ist relativ schmerzfrei, kostengünstig und kann sogar selbst durchgeführt werden. Rosacea-Patienten berichteten uns, dass auch die konfokale Laserscanmikroskopie nicht in jedem Fall Demodex-Milben nachgewiesen hat, dafür aber die Anwendung von DemoDerm erfolgreich war. Zu beachten ist, dass die Ergebnisse der genannten Diagnose-Verfahren oft sehr subjektiv sind. Lange Zeit wurden Haarbalgmilben als Trigger für Rosacea leider nicht ausreichend beachtet, zum Teil aufgrund falscher und zum Teil wegen schlecht angewendeter Untersuchungsmethoden.
Videotipp zum Thema
Die Milbe Demodex Follicularis – Nachweis von Haarbalgmilben bei Rosacea Betroffenen durch Mikroskopischen Test
Ein Video von und mit Dominik Golenhofen.
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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Demodikose?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Demodikose, wie z.B. Hautpflegeprodukte mit und ohne medizinische Wirkstoffe sowie verschreibungspflichtige Medikamente. Diese Arzneimittel können Antibiotika oder Akarizide sein, die speziell zur Bekämpfung von Demodex Milben entwickelt wurden. In der Regel ist eine langfristige Behandlung notwendig, um Rückfälle zu vermeiden und die Milbenpopulation auf der Haut unter Kontrolle zu halten. Zudem sollte die Hautbarriere verbessert und Immunsystem gestärkt werden.
Es gilt zunehmend als gesichert, dass eine Verminderung der Anzahl und Dichte der Haarbalgmilben auf der Haut dazu beitragen kann, den Hautzustand bei Rosacea zu verbessern. Wenn die Demodexmilben beseitigt werden, kann sich das Hautmikrobiom regenerieren und die Hautprobleme verschwinden. Eine vollständige Eliminierung der Milben ist jedoch nicht gewünscht und auch nicht möglich, da es sich um Parasiten handelt, die ständig die menschliche Haut besiedeln [9].
Cremes mit Ivermectin
Bei Rosacea mit einem nachgewiesenen oder vermuteten Befall mit Demodex Milben verordnen Hautärzte oft eine verschreibungspflichtige Salbe mit dem Wirkstoff Ivermectin. Das als Soolantra bekannte Mittel wird bei erwachsenen Patienten zur äußerlichen Behandlung von Rosazea mit auftretenden Papeln und Pusteln (schmerzende Eiterbläschen) angewendet, um die Haarbalgmilbe Demodex folliculorum zu bekämpfen. Ivermectin wirkt antiparasitär, was vermutlich auf einer antientzündlichen und für Parasiten stark nervensystemschädigenden Wirkung beruht. Ivermectin-Creme wird im Gegensatz zu vielen anderen Präparaten nur einmal täglich angewandt – als alleinige Therapie oder als Teil einer Kombinationsbehandlung (z.B. mit dem Antibiotikum Doxycyclin) [9].
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Kann einem Befall mit Demodex Milben durch „bessere Hygiene“ vorgebeugt werden?
Es besteht oft die Annahme, dass mangelnde Hauthygiene die Ursache für Rosacea ist. Dadurch verwenden Betroffene jedoch häufig zu viele chemische Reinigungsmittel und Hautpflegeprodukte, was die Symptome eher verschlimmert und verfestigt. Rosacea wird als Zivilisationskrankheit betrachtet, die mit unserem modernen Lebensstil zusammenhängt. Die Verwendung chemischer Inhaltsstoffe in Kosmetika wie Haar- und Hautpflege sowie die Exposition gegenüber Umwelteinflüssen aus Luft und Boden spielen eine wichtige Rolle.
Es wird empfohlen, alle bekannten Maßnahmen zur Förderung unserer allgemeinen körperlichen Gesundheit auch bei Rosacea anzuwenden, obwohl eine spezifische Vorbeugung nicht möglich ist. Wir können jedoch lernen, besser mit Rosacea und ihren Symptomen umzugehen, indem wir die Ursachen besser verstehen und erkennen, was uns diese Erkrankung mitteilen möchte. Unsere Haut spiegelt bekanntlich unsere Seele wider und hat eine Signalfunktion. Die Symptome von Rosacea deuten nicht auf schädliche Vorgänge im Körper hin, sondern dienen eher als Vorboten, um schwerwiegenden Erkrankungen vorzubeugen.
Ein erster Schritt zur „eigenen Vorsorge“ besteht darin, Vitalstoffmängel auszugleichen und Antivitalstoffe zu eliminieren, falls vorhanden. Zudem benötigen wir die Vielfalt der Bakterien auf unserer Haut. Milben sterben schnell ab, sobald sie die Haut verlassen. Sie können ohne die spezifischen Lebensbedingungen auf und in der Haut nicht überleben, was deutlich unter dem Mikroskop erkennbar ist. Wenn man versucht, Demodex Milben aus dem Talg zu entfernen, um sie zu betrachten, wird man schnell feststellen, wie schnell sie absterben.
Ebenso kann die Ernährung ein wichtiger Aspekt sein. Auch wenn es keine spezielle Diät zur Vorbeugung eines übermäßigen Befalls mit Haarbalgmilben gibt, kann die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren möglicherweise das Wachstum der Milben beeinflussen. So helfen Omega-3-Fettsäuren im Körper entzündungshemmende Prostaglandine zu produzieren und die Zusammensetzung von Hautfetten positiv zu verändern. Omega-3-Fettsäuren sind reichlich in unverarbeiteten Pflanzenölen und Kaltwasserfischen vorhanden.
Fazit: Was sollte man über Haarbalgmilben und ihre Auswirkungen auf die Haut wissen?
Demodex Milben sind winzige Bewohner unserer Haut, die normalerweise keine Probleme verursachen. Leider können sie in manchen Fällen Symptome von Hauterkrankungen wie Rosacea auslösen und/oder verstärken. Es ist jedoch möglich, die Symptome unter Kontrolle zu bringen und ein Leben ohne Beschwerden und Flushs zu führen. Die Behandlung von Rosacea erfordert in der Regel Zeit und Ausdauer. So sollte eine Maßnahme ausreichend lange durchgeführt werden, um den langfristigen Erfolg beurteilen zu können. In vielen Fällen dauert es etwa 3 bis 6 Monate, um Verbesserungen zu sehen. Dabei kann eine Kombination aus verschreibungspflichtigen Medikamenten und speziellen Hautpflegeprodukten hilfreich sein. Manchmal kann es auch effektiv sein, eine Zeit lang auf Kosmetik zu verzichten, da übermäßige Hautpflege eher kontraproduktiv sein kann.
Diagnoseverfahren zur Identifizierung von Haarbalgmilben sind oft nicht zuverlässig und gehören nicht zum Standard in Hautarztpraxen. Sie sind entweder schmerzhaft oder teuer und erfordern viel Erfahrung in der Durchführung. In den meisten Fällen erfolgt die Diagnose des (übermäßigen) Befalls mit Demodexmilben durch eine sorgfältige Untersuchung der Haut (Blickdiagnostik).
Regelmäßige Besuche bei einem Dermatologen können helfen, um die Behandlung von Rosacea und Demodikose zu überwachen und bei Bedarf anzupassen. Der Facharzt kann die Fortschritte beurteilen und geeignete Maßnahmen empfehlen, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Pflege erhalten.
Linktipp zum Thema
Demodex Milben – Die unerwünschten Untermieter bei Akne, Rosacea und Co.
Eine Website von Dominik Golenhofen: Seit über 10 Jahren untersuche ich all meine Patienten mit Hautproblemen im Gesicht auf Demodexmilben (zu deutsch Haarbalgmilben). Bei meinen Patienten fand ich bei Rosacea, Akne und dem Seborrhoischen Ekzem ein vermehrtes Aufkommen der Demodexmilben.
Literatur:
[1] Steinhoff M, Buddenkotte J, Aubert J, et al. Clinical, cellular, and molecular aspects in the pathophysiology of rosacea. J Investig Dermatol Symp Proc. Dec 2011;15(1):2-11. doi:10.1038/jidsymp.2011.7
[2] Reinholz M, Ruzicka T, Steinhoff M, et al. Pathogenesis and clinical presentation of rosacea as a key for a symptom-oriented therapy. J Dtsch Dermatol Ges. Dec 2016;14 Suppl 6:4-15. doi:10.1111/ddg.13139
[3] Zhao YE, Wu LP, Peng Y, Cheng H. Retrospective analysis of the association between Demodex infestation and rosacea. Arch Dermatol. Aug 2010;146(8):896-902. doi:10.1001/archdermatol.2010.196
[4] Bonnar E, Eustace P, Powell FC. The Demodex mite population in rosacea. J Am Acad Dermatol. 1993 Mar;28(3):443-8
[5] Forton, F. & Seys, B. (1993) Densities of D.folliculorum in rosacea, British Journal of Dermatology, 128(6), 650-659
[6] Kubanov A, Gallyamova Y, Kravchenko A. Clinical picture, diagnosis and treatment of rosacea, complicated by Demodex mites. Dermatol Reports. 2019 Mar 28;11(1):7675. doi: 10.4081/dr.2019.7675
[7] Lacey, N., Delaney, S., Kavanagh, K. & Powell, F. C. (2007) ‘Mite-related bacterial antigens stimulate inflammatory cells in rosacea’, British Journal of Dermatology, 157(3), 474- 481
[8] Li, J., O’Reilly, N., Sheha, H., Katz, R., Raju, V. K., Kavanagh, K. & Tseng, S. C. (2010): Correlation between ocular Demodex infestation and serum immunoreactivity to bacillus proteins in patients with facial rosacea, Ophthalmology, 117(5), 870–877
[9] S2k-Leitlinie „Rosazea“ (AWMF-Registernr. 013-065). 2022
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